Kreativität

Bei der Beschreibung des Prozesses kreativer Problemlösungen lassen sich verschiedene Phasen unterscheiden (Haseloff 1971, S. 89f)

  • In der Phase der Problematisierung werden die Probleme erkannt, die Widersprüche aufgespürt, Selbstverständlichkeiten in Frage gestellt, Lücken im Wissen und in der Erfahrung identifiziert und bisher als unbezweifelbar hingenommene Gewissheiten zurückgewiesen.
  • Bei der Exploration wird das Problemfeld von verschiedenen Punkten aus erforscht, indem Erfahrungen, Informationen und Wissensbestände umstrukturiert und organisiert werden. Diese explorative Phase endet nicht mit Entscheidungen, vielmehr bleiben alternative und sogar widersprüchliche Betrachtungsweisen und Erklärungsversuche gleichberechtigt nebeneinander bestehen.
  • Die Inkubation ist bisher noch am wenigsten erforscht. In dieser Phase kommt es scheinbar zu einem von emotionaler Entspannung begleiteten Vergessen des Problems. Dabei vollzieht sich eine nicht in Sprache übersetzte, sondern anschauliche oder symbolhafte Neuorganisation von Erfahrungen und Versuchen. Diese dem äußeren Anschein nach ruhige Inkubationsphase stellt die unmittelbare Vorbereitung der Heuristischen Regression dar. Sie ist subjektiv durch das Erlebnis spontan auftauchender Lösungsmöglichkeiten gekennzeichnet, mit denen spielerisch ungebunden umgegangen wird, die verändert und ergänzt, die probeweise akzeptiert und wieder verworfen werden. 
  • Bei der Elaboration wird der in der heuristischen Regression gefundene, unfertige Lösungsansatz systematisch ausgearbeitet und in eine Sprache übersetzt, die für diejenigen verständlich ist, die gleichfalls vor das Problem gestellt sind und die zugleich Nachfrager und Nutznießer der Lösung sind. Die kreative Idee wird kommunizierbar. 
  • Die Diffusion scheint mit dem kreativen Prozess nur noch oberflächlich zusammenzuhängen. Sie bezeichnet den Prozess, der eine kreative Leistung ausbreitet und durchsetzt. 

Kreativität findet vor allem in jenen Momenten der geistigen Ruhe statt, also wenn man nicht im Hamsterrad der Geschäftigkeit sitzt und stur seine Arbeit verrichtet. Wichtig sind die bewusst erlebten Pausen, denn Entschleunigung, Faulheit und Müßiggang sind wesentliche Voraussetzungen für Kreativität.

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